Papierfischchen

Im Gegensatz zu Silberfischchen, die wohl jeder aus dem eigenen Bad kennt, sind Papierfischchen noch recht unbekannt. Das liegt unter anderem auch daran, dass sich die beiden Fischchen-Arten äußerlich sehr ähnlich sehen. Tatsächlich haben sich mittlerweile beiden Arten auch in Europa soweit ausgebreitet, dass sie nahezu überall auftreten.

Was sind Papierfischchen?

Im Gegensatz zu Silberfischchen, die es feucht und warm mögen und daher häufig im Badezimmer zu finden sind, bevorzugen Papierfischchen trockene Wärme. Das macht es auch schwieriger sie zu bekämpfen. Silberfischchen können ganz einfach entfernt werden, indem man feuchte Stellen im Haus wieder trocken legt. Papierfischchen hingegen findet man im ganzen Haus, überall dort wo sie Nahrung und Temperaturen von ungefähr 20°C vorfinden. Wie der Name schon sagt, ernährt sich diese Fischchen-Art von Papier und papierähnlichen Stoffen wie Karton u.ä. Im Prinzip von allem was aus Zellulose besteht. Das hört sich zunächst nicht nach großen wirtschaftlichen Schäden an, sind aber beispielsweise wertvolle Briefmarken, Dokumente, alte Bücher oder Museumsstücke befallen, stellt sich die Sache anders dar. Gerade für Museen oder Bibliotheken sind Papierfischchen daher sehr ungebetene Gäste. Im Gegensatz zu Silberfischchen, die weder wirtschaftliche noch hygienische Schäden anrichten und somit als Lästlinge eingestuft werden, zählen Papierfischchen als „Materialzerstörer“ zu den Schädlingen.

Im Haus finden sich die Fischchen häufig hinter Bücherregalen, in und unter Schreibtischen und überall dort wo Papier oder Zeitungen gelagert werden. Das macht eine Bekämpfung auch deutlich schwieriger als bei Silberfischchen.

Woran erkennt man Papierfischchen?

Beide Fischchen-Arten sind sich äußerlich sehr ähnlich, was eine Identifizierung für den Laien sehr schwierig macht. Abgesehen davon, dass Papierfischchen deutlich größer sind als Silberfischchen, lassen sie sich gut durch folgende zwei Merkmale unterscheiden.

Ort des Befalls

Treten Fischchen im Badezimmer, der Waschküche oder feuchten Lagerräumen auf, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um Silberfischchen handelt. Nach einer gründlichen Reinigungsaktion und dem beseitigen der Feuchtigkeit, beispielsweise durch regelmäßiges Lüften, sollte sich der Befall schnell erledigt haben. Eine Ausnahme stellt ein massenhaftes Auftreten dar. Dies deutet auf andere Ursachen, wie einen versteckten Schimmelbefall hin, der unbedingt beseitigt werden sollte.

Bemerken sie Fischchen in trockenen und warmen Räumen, wie im Wohn- und Arbeitsbereich oder auf dem Dachboden handelt es sich wahrscheinlich um Papierfischchen. Weiteren Aufschluss gibt das zweite Merkmal…

Nahrung der Schädlinge

Papierfischchen ernähren sich von zellulosehaltigen Stoffen wie Papier, Karton, Fotos uvm. Dabei hinterlassen sie eindeutige Fraßspuren. Fischchen an trockenen Ort, in Kombination mit Fraßspuren an Büchern, Briefen, Fotos o.ä. lassen daher auf einen Papierfischchen-Befall schließen.

Papierfischchen bekämpfen

In Museen oder anderen Institutionen werden Objekte vor der Einlagerung mit Stickstoff behandelt. Auf diese Weise werden die Schädlinge abgetötet. Zudem empfehlen sich Lagerbedingungen von unter 15°C. Bei diesen Temperaturen können die Fischchen keine Eier mehr ablegen und sterben mit der Zeit ab.

Treten die Fischchen im Haus auf, kann man ebenfalls versuchen, die Temperaturen im betroffenen Raum zu senken. Im Wohnbereich stellt sich das in der Regel aber schwierig dar. Bei 15°C ist auch für die Bewohner nicht mehr angenehm. Daher kann man zu handelsüblichen Klebe- oder Köderfallen für Silberfischchen greifen. Auch Silberfischchen ernähren sich von stärkehaltiger Nahrung, weshalb sich die Fallen auch für Papierfischchen eignen. Ist der Befall mit diesen Mitteln nicht in den Griff zu bekommen oder haben sich die Schädlinge bereits auf mehrere Räume ausgebreitet, sollte man einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.

Bildnachweis

By Bj.schoenmakers [CC0], from Wikimedia Commons (Größe bearbeitet und Ränder weichgezeichnet)