Uns erreichen immer wieder Fragen, ob es bei einem Rattenbefall nicht auch Hausmittel gibt, die Erfolg versprechen. Unsere Einschätzung dazu ist klar: Um Ratten und Mäusen vorzubeugen können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden! Bei einem bereits eingetretenen Befall können wir allerdings nur von Hausmitteln abraten! Das hat folgende Gründe:
Ratten sind sehr schlaue Tiere, die große wirtschaftliche, materielle und gesundheitliche Schäden anrichten können. Sie sind Überträger für eine ganze Reihe an gefährlichen Krankheiten wie Tuberkulose, Tollwut, Salmonelle, Bandwürmer und Parasiten, um nur einige zu nennen. Zudem verunreinigen die Schadnager mit ihrem Kot, Urin und Anfraß sämtliche Lebensmittel.

Welche Hausmittel kommen in Frage?

Als Hausmittel gegen Ratten werden häufig Schlag- und Lebendfallen, Geruchsmittel wie Chili oder ätherische Öle, sowie Katzen als Haustiere vorgeschlagen. Im Grunde sind diese Ideen auch nicht verkehrt, allerdings eignen sich die Maßnahmen nicht für die akute Bekämpfung eines Rattenbefalls, sondern vielmehr zur Prävention. Schlag und Lebendfallen kommen zwar auch bei einer professionellen Bekämpfung zum Einsatz, sie sind jedoch nur Teil einer komplexen Strategie. Nur mit diesen Fallen, wird einer Rattenpopulation nicht bei zu kommen sein.

Nachteile von Hausmitteln

Das liegt einfach daran, dass sich Ratten zum einen schneller vermehren, als mit Fallen beseitigt werden können und zum anderen sind die Tiere so schlau, dass sie sich mit der Zeit von den Fallen fern halten. Das gleiche gilt für Katzen als Haustiere. Katzen erlegen vielleicht ab und zu mal eine Ratte oder eine Maus, einen ganzen Befall können sie jedoch nicht beseitigen. Die Nager lassen sich auch von dem Geruch einer Katze oder anderen Stoffen nicht auf Dauer vertreiben. Zur Vorbeugung hingegen können alle drei Hausmittel sehr sinnvoll sein.

Vorbeugende Maßnahmen sind nur sinnvoll, wenn sich noch keine Schädlinge eingenistet haben, also kein Befall vorliegt. Daher ist es immens wichtig, unterscheiden zu können, wann ein Befall vorliegt und wann nur ein Verdacht besteht. Treten folgende Signale auf, ist ein Befall sehr wahrscheinlich:

  • Sichtung von lebenden oder toten Tieren
  • Rattenkot
  • Nagespuren
  • Schmier- & Laufspuren
  • Ammoniakähnlicher Geruch

In diesen Fällen sollten Sie nicht mehr auf Hausmittel oder präventive Maßnahmen setzen, sondern einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen. Die Gefahren, die von Ratten ausgehen und die schnelle Fortpflanzung der Nager sind für Laien nicht in den Griff zu bekommen. Zudem kann ein falsches Verhalten einen Befall und die Ausbreitung begünstigen, was zu aufwendigen Bekämpfungsmaßnahmen und somit auch höheren Kosten führen kann.

Vorsicht vor Giftstoffen

Bei der Bekämpfung von Ratten kommen zwangsläufig Giftstoffe, insbesondere Antikoagulantien zum Einsatz. Diese Rattengifte gehören allerdings zwingend in Hände von Profis. Falsche Anwendungen und ungewisse Zusammensetzungen, können nicht nur ihre Wirkung verfehlen sondern auch gefährlich für den Anwender sein. Welche Gefahren von Giftstoffen ausgehen, können Sie in unserem Beitrag „Gefahr durch Sprühgifte“ nachlesen.

Präventive Maßnahmen

Hausmittel sollten nur als präventive Maßnahmen in Frage kommen. Sich Katzen zu halten oder vorbeugend ab und zu mal Fallen aufzustellen, ist durchaus sinnvoll. Einzelne Ratten, Mäuse oder auch andere Schädlinge finden mit Sicherheit mal einen Weg in offenstehende Keller o.ä. Die genannten Maßnahmen sorgen dann dafür, dass daraus nicht direkt ein Befall entsteht. Weiterhin können auch bauliche Maßnahmen ergriffen werden. So sollten Ritzen unter Eingangstüren mit Bürsten- oder Gummidichtungen verschlossen, Schäden in Wänden, Decken oder Leitungen repariert und Luftschächte mit feinmaschigen Gittern verschlossen werden. Auch die Müllentsorgung und die Lagerung von Lebensmitteln spielen eine wichtige Rolle. Lagern Sie Nahrungsmittel stets in verschließbaren Behälter in Regalen oder Schränken. Vermeiden sollten Sie offen stehendes Obst oder Gemüse in Bodennähe. Kompost und Müll sollte ebenfalls stets gut verschlossen sein und regelmäßig entsorgt werden.

Fazit zu Hausmitteln

Befolgt man diese Grundsätze ist ein Befall durch Ratten oder Mäuse sehr unwahrscheinlich. Treten die Schadnager doch mal auf, zögern Sie nicht Hilfe von einem professionellen Schädlingsbekämpfer in Anspruch zu nehmen. Je früher der Kammerjäger eingreifen kann, desto geringer sind der Aufwand und die Kosten der Bekämpfung.