Die rote Vogelmilbe ist ein recht unbekannter aber dennoch wirtschaftlich sehr bedeutsamer Schädling in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Als sogenannter Ektoparasit tritt sie vor allem in der Geflügelhaltung und insbesondere in der Intensivhaltung auf. Befallene Tiere werden gesundheitlich stark geschwächt und sind anfälliger für Krankheiten. Darunter leiden zum einen die Tiere selber und zum anderen auch die Aufzucht-, Mast- und Legeleistung. Des Weiteren sind sie Überträger von verschiedenen Krankheiten, die sich speziell in Intensivhaltungen schnell ausbreiten können.

Befall von Säugetieren

In der Regel befallen die Milben ausschließlich verschiedene Vogelarten und sind dabei nicht wirtsspezifisch. Nachgewiesen wurde sie bereits an 30 verschiedenen Arten. Stehen der Milbe jedoch keine Vögel als Wirt zur Verfügung, können sie durchaus auch Säugetiere und Menschen befallen. Dass Menschen betroffen sind ist äußerst selten, kommt es dennoch vor kann das sehr unangenehme Folgen mit sich bringen. Da sich die Milben von Blut ernähren, stechen sie durch die Haut und hinterlassen an der Stelle juckende Ekzeme und Hautirritationen, ähnlich einer Dermatitis. Der Stich selber, bevorzugt in Ellenbeugen oder Kniekehlen ist nicht schmerzhaft. Die Hautirritationen werden durch Verunreinigungen verursacht, die die Milbe beim Blutsaugen absondert oder hinterlässt.

Bekämpfung der Milben in der Landwirtschaft

Eine Bekämpfung der Milbe an Tieren muss stets mit speziellen Mittel, in Form von Akariziden und/oder Desinfektionsmitteln durchgeführt werden. Akarizide können den Tieren zum Beispiel über das Trinkwasser verabreicht werden. Die Milben nehmen den Wirkstoff über das Blut auf, wo er letztendlich seine Wirkung erzielt und zum Absterben der Milben führt. Die Bekämpfung in Massentierhaltungen bzw. in Intensivzuchten ist deutlich schwerer. Dort müssen zur nachhaltigen Bekämpfung sämtliche Schlupfwinkel identifiziert und mit Bekämpfungsmittel behandelt werden.